Freifunkrouter laufen meistens rund um die Uhr und sind bei peripheren Standorten oft nicht mal ansatzweise ausgelastet. Warum also nicht auch gleich mit dem Strom, den sie verbrauchen, eine eigene kleine Website für das Freifunknetz hosten?
Ich hatte schon mal über ein Setup für eine Website auf dem eigenen Freifunkrouter geschrieben (siehe hier). Damals musste wegen der Limitierungen von uhttpd
– dem von OpenWrt mitgelieferten Webserver – der Dienst auf einen anderen Port, als Port 80, ausweichen.
Um ehrlich zu sein, wusste ich damals nicht, wie man es großartig besser machen konnte, aber es hat mich schon irgendwie gestört: Ein Webserver macht schließlich eine Seite, die man in der Suchleiste eintippt, immer automatisch auf Port 80 auf. Will man einen anderen Port haben, muss man das dem Browser explizit mitteilen. Nicht so toll…
LuCI umziehen
Damit der Port 80 (und später vielleicht auch Port 443) für unsere Website frei wird, müssen wir LuCI – das ist die Weboberfläche – auf einen anderen Port umziehen. Man kann sie natürlich auch ganz abschalten, aber büßt damit halt auch einiges an Komfort ein.
Für den Umzug modifizieren wir die Datei /etc/config/uhttpd
. Standardmäßig sieht es da so aus:
~# cat /etc/config/uhttpd
config uhttpd 'main'
list listen_http '0.0.0.0:80'
list listen_http '[::]:80'
list listen_https '0.0.0.0:443'
list listen_https '[::]:443'
option home '/www'
option max_requests '3'
option max_connections '100'
-- schnipp --
Nun verändern wir im Abschnitt main
die ersten vier Zeilen, die angeben, auf welchen Ports uhttpd
auf eingehende Anfragen hört. Mein Vorschlag ist, aus Port 80, Port 8080 zu machen und aua Port 443 einfach Port 8443. Der Rest der Datei kann unverändert bleiben.
Das ganze sollte dann ungefähr so aussehen:
config uhttpd 'main'
list listen_http '0.0.0.0:8080'
list listen_http '[::]:8080'
list listen_https '0.0.0.0:8443'
list listen_https '[::]:8443'
-- schnipp --
Indem wir uhttpd
neu starten, werden die Änderungen wirksam:
/etc/init.d/uhttpd restart
Nun ist die Weboberfläche des Freifunk-Routers unter http://frei.funk:8080
, bzw. https://frei.funk:8443
erreichbar. Der Rest funktioniert genau so wie vorher.
Services auf Port 80 hosten
Jetzt, wo Port 80 endlich frei ist, können wir unseren Service dort ablegen. Dabei könnte man z.B. nach dem gatling
-Tutorial vorgehen. Nur, dass jetzt der Port 81 immer durch Port 80 ersetzt wird. :)
Ab OpenWrt 22.03 (Falter-Version 1.3.0) ist gatling auch in den Paketquellen enthalten und kann über den Paketmanager nachinstalliert werden.